Tischbein, Johann Valentin


1715 - 1768

Name: Tischbein, Johann Valentin
Nationalität: D
Lebensdaten: 1715 - 1768
Geburtsort: Haina, Deutschland, 11.12.1715
Todesort: Hildburghausen, Deutschland, 24.4.1768
Beruf: Maler, Kabinettssekretär


Johann Valentin Tischbein war der erste aus der Familie Tischbein, der sich der Malerei zuwandte. Im Jahr 1729 zog er nach Darmstadt und machte eine Lehre in einer Tapetenfabrik. Vier Jahre später ging er in die Malerlehre des Darmstädter Hofmalers Johann Christian Fiedler. Um 1733/36 setzte er seine Ausbildung in Kassel bei dem Hofmaler Johann Georg van Freese (1701-1775) fort und anschließend vermutlich in Frankfurt bei Franz Lippold (1688-1768). Seinen Lebensunterhalt erwarb er sich als Hof- und Theatermaler. 1739 arbeitete er am Hof in Laubach, 1741 hielt er sich kurzzeitig in Hanau auf. Noch im selben Jahr ernannte ihn Graf von Solms-Laubach zu seinem Hofmaler. 1744 war er bei Karl August Graf von Hohenlohe-Kirchberg tätig. Zwischen 1747 und 1764 hielt er sich in Holland auf, zunächst in Maastricht, wo er einen großen Porträtauftrag des Gouverneurs erhielt. Im März 1750 wurde dort sein Sohn Friedrich August, der »Leipziger Tischbein«, geboren. 1752 ging Valentin Tischbein nach Den Haag, dann nach Amsterdam. Spätestens seit 1765 war er Hofmaler und Kabinettssekretär bei Ernst Friedrich Karl Herzog von Sachsen-Hildburghausen. Kurz vor seinem Tod arbeitete er in Kassel an Dekorationen für das Opern- und Komödienhaus.
Während die frühen Porträts den Einfluss seines Lehrers Fiedler zeigen, sind die späteren Bildnisse stärker von der Malerei seines jüngeren Bruders Johann Heinrich d. Ä. geprägt. Im Vergleich zu diesem ist sein Porträtstil aber konservativer. Seine eher trockene und steife Malweise ist noch ganz der typisierten Porträtauffassung der deutschen Bildnismalerei des Spätbarock verhaftet.

Meusel, Miscellaneen, 9. H., 1781, S. 137, Nr. II; Engelschall 1797, S. 12f. u. 22; Strieder, Bd. 16, 1812, S. 223f., Nagler, Bd. 18,
1848, S. 524; J. H.W. Tischbein 1861, Bd. 1, S. 10-12; Stoll 1923, S. 11f.; Dingeldey 1931, S. 16-21; Luthmer 1934, S. 5; Thieme/Becker,
Bd. 33, 1939, S. 212; Solms 1958b, S. 3-12;Wienbeck 1984, S. 21-25; Franke 1993, Bd. 1, S. 6-8.


Letzte Aktualisierung: 19.06.2020



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