Herrlein, Johann Andreas


1723 - 1796

Name: Herrlein, Johann Andreas
Namensansetzungen: Herrlein, Johannes Andreas (Andere Schreibweise)
Herlein, Johann Andreas (Andere Schreibweise)
Nationalität: D
Lebensdaten: 1723 - 1796
Geburtsort: Münnerstadt/Unterfranken, Deutschland, 10.10.1723
Todesort: Fulda, Deutschland, 3.9.1796
Beruf: Maler


Seine künstlerische Ausbildung begann Herrlein in der Werkstatt des Vaters, der Bäckermeister und Fassmaler war. Eine Zeitlang soll er sich auch als Malergehilfe in Wien aufgehalten haben. 1746 nahm ihn der fuldische Hofmaler Emanuel Wohlhaupter als Lehrling in seine Werkstatt auf. Ein Jahr später heiratete Herrlein dessen Tochter und arbeitete bis zum Tod seines Schwiegervaters eng mit ihm zusammen. 1756 wurde er in der Nachfolge Wohlhaupters zum Hofmaler der Fuldaer Fürstbischöfe ernannt. 1757 stattete er das Spiegelkabinett des Fuldaer Residenzschlosses aus. Seit dem Tod des Fürstbischofs Adalbert von Walderdorff im Jahr 1759 und der Besetzung Fuldas durch die Franzosen suchte Herrlein nach neuen Auftraggebern, auch in der Reichsstadt Frankfurt. Seit 1782 lässt er sich mit zahlreichen Gemälden auf dem Frankfurter Kunstmarkt nachweisen. Durch die dortige Begegnung mit der niederländischen Malerei des 17. und 18. Jahrhunderts malte er in der Folgezeit zahlreiche Genrebilder in der Art von David Teniers d. J. und Adriaen Brouwer.
Herrlein hat sich nahezu in allen Bildgattungen betätigt. Sein Werk umfasst sowohl Altarbilder und biblische Szenen, Porträts der Fuldaer Fürstbischöfe und Hofräte, als auch Genrebilder, Stillleben, Charakterköpfe und Landschaften. Sein zunächst von der italienischen und süddeutschen Barockmalerei geprägter Malstil wird seit Mitte der 1760er Jahre immer stärker von der holländischen Malerei bestimmt. Die unterschiedliche Qualität von Herrleins Gemälden ist – vor allem in den 1770er Jahren – auf die Mitarbeit seiner beiden Söhne Johann Christoph (geb. 1760) und Johann Leonhard (1752-1814) zurückzuführen.

Gwinner 1862, S. 290f.; Barnickel 1933; Ernst Kramer, in: NDB, Bd. 8, 1969, S. 685f.; AK Fulda 1991, S. 18-22; Ketelsen/Stockhausen 2002, S. 790-792.


Letzte Aktualisierung: 27.11.2018



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