Pforr, Johann Georg


1745 - 1798

Name: Pforr, Johann Georg
Nationalität: D
Lebensdaten: 1745 - 1798
Geburtsort: Ulfen/Hessen, Deutschland, 4.1.1745
Todesort: Frankfurt/Main, Deutschland, 9.6.1798
Beruf: Maler, Kupferstecher


Pforr, der Vater des bekannten nazarenischen Malers Franz Pforr (1788-1812), verdiente seinen Lebensunterhalt zunächst in einem Richelsdorfer Bergwerk, bis er durch den hessen-kasselischen Wirtschafts- und Finanzminister Jacob Sigismund Waitz von Eschen (1698-1776) eine Anstellung als Maler in der landgräflichen Porzellanmanufaktur in Kassel erhielt. Schon bald kehrte er aber in sein Elternhaus zurück und arbeitete als Gutsverwalter. 1778 entschloss er sich, die neu gegründete Kunstakademie in Kassel zu besuchen, in die er bereits ein Jahr später als Mitglied aufgenommen wurde. Zwischen 1780 und 1783 erwarb Landgraf Friedrich II. mehrere Landschaftsgemälde und Jagdstücke von Pforr (StAM, Rechnungen II, Kassel 655, 27.3.1781, 5.4.1782, Sept. 1780, 6.1.1783). Im Jahr 1781 zog der Maler nach Frankfurt am Main. Dort heiratete er 1784 Johanna Tischbein, Schwester des Kasseler Galerieinspektors Johann Heinrich Tischbein d. J. Bei dem Frankfurter Landschaftsmaler Christian Georg Schüz d. Ä. lernte er den Kunstsammler Heinrich Lausberg kennen, der sein Freund und Förderer wurde.
Pforr, der Mitglied der Hanauer Zeichenakademie war, spezialisierte sich auf Tier- und Landschaftsdarstellungen. Wegen seiner Pferdebilder erwarb er sich den Beinamen »deutscher Wouwerman«. 1792 fertigte er 16 handkolorierte Kupferstiche zu Hünersdorfs »Anleitung Campagne-Pferde abzurichten« an und kurz vor seinem Tod stach er eine zwölfteilige Radierfolge zu den »vorzüglichsten Pferderacen«.

Hüsgen 1790, S. 430-437; Meusel, Neue Miscellaneen, 6. St., 1797, S. 802-808; Justi 1805, S. 99; Gwinner 1862, S. 337-342; Hoffmeister/Prior 1885, S. 89; Knackfuß 1908, S. 40f.; Emmerling 1940/41, S. 507-514.


Letzte Aktualisierung: 07.12.2018



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