Don Quijote durch die Falschheit der Maritorne an ein Fenster gefesselt Aus einer Serie zum Roman ''Don Quijote'' (6./13)



Don Quijote durch die Falschheit der Maritorne an ein Fenster gefesselt Aus einer Serie zum Roman ''Don Quijote'' (6./13)


Inventar Nr.: SM 1.1.958
Bezeichnung: Don Quijote durch die Falschheit der Maritorne an ein Fenster gefesselt Aus einer Serie zum Roman ''Don Quijote'' (6./13)
Künstler: Pierre Balthasar Blocq (vor 1729 - 1795), Künstler, fraglich
Datierung: 1760 - 1775
Geogr. Bezug:
Material / Technik: Öl auf Leinwand, Spannrahmen
Maße: 98,2 x 107,5 cm (Objektmaß)


Katalogtext:
Das Gemälde zeigt eine Szene aus dem Roman ''Don Quijote'' (Buch I, Kap. 43-44) die das zeitliche Geschehen simultan verdichtet. DQ in einem Gasthof angekommen, den er wieder als Burg verkennt, bekommt von Maritorne einen Streich gespielt. Des Nachts, da der Ritter im Hof Wache hält, ruft sie ihn ans Fenster, ihre Herrin möchte seine Hand streicheln. Der Ritter klettert auf seinen Hengst Rosinante und reicht die Hand ins Fenster, wo sie aber statt gekost zu werden, angebunden wird. Die ganze Nacht steht DQ also auf dem Rücken seines Pferdes und hofft, dieses möge sich nicht wegbewegen. In den Morgenstunden kommen Reiter daher, um in der Schänke ihre Pferde zu versorgen. Das Bild zeigt die beiden (im Roman vier) Reiter von links herankommen. Die Stute des einen beginnt sich für Rosinate zu interessieren und beschnuppert ihn, worauf dieser sich ihr zuwendet und seinen Herrn verläßt. DQ stürzt herab und beginnt ein Geschrei, woraufhin der Wirt, links im Bild, die Türe öffnet und begleitet von anderen Gästen das Geschehen sieht. Der Ritter hängt hier in voller Rüstung und rotem Mantel an einem vergitterten Fenster noch einen Fuß auf dem Sattel des fortgehenden Pferdes. Darüber der Ausleger des Wirtshauses mit einem Wanderer und den Majuskeln ''CASANVACO''. Im Hintergrund eine bergige Landschaft in der Morgendämmerung.
Die Vorlage des Gemäldes ist ein Kupferstich von François Joullain (Sculp), nach Vorlage von Charles Cuypel (1692-1752). Cuypel hatte eine Serie von 28 Gemälden (heute Compiegne) als Vorlagen für eine Tapisserieserie gemalt und diese auch auf eigene Rechnung stechen lassen. Der Maler Pierre-Balthasar de Blocq (1729-1795), der als Künstler für die vorstehende Serie in Frage kommt (vergl. den Zyklus auf Schloß Hanzinel in der Wallonie, 1767), hat wiederum das die Eigenheiten des graphischen Mediums in die Malerei übersetzt und dabei die Vereinfachungen beibehalten ohne die Komposition um eigene Details zu bereichern.
Der Originaltitel des graphischen Blattes lautete: ''Don Quichotte attaché à une fenêtre par la malice de Maritorne.''
Inv. Grosse 01.2003


Literatur:
  • Robert, Ernst Friedrich Ferdinand: Versuch eines Verzeichnisses der kurfürstlich hessischen Gemälde-Sammlung. Kassel 1819, S. 184, Kat.Nr. 1129.
  • Robert, Ernst Friedrich Ferdinand: Verzeichniß der Kurfürstlichen Gemählde-Sammlung. Cassel 1830, S. 209, Kat.Nr. 1332.
  • Auszug aus dem Verzeichnisse der Kurfürstlichen Gemälde-Sammlung. Kassel 1845, S. 43, Kat.Nr. 1332.

Siehe auch:


  1. SM 1.1.954: Don Quijote durch die Torheit geleitet (Kampf mit den Windmühlen) Aus einer Serie zum Roman ''Don Quijote'' (2./13)


Letzte Aktualisierung: 25.09.2023



© Hessen Kassel Heritage 2024
Datenschutzhinweis | Impressum