Joseph Rinald



Joseph Rinald


Inventar Nr.: GK 840 (1875/1208)
Bezeichnung: Joseph Rinald
Künstler: Wilhelm Böttner (1752 - 1805), Maler/in
Dargestellt: Joseph Rinald (1744 - 1811)
Datierung: um 1800
Geogr. Bezug:
Material / Technik: Leinwand auf Pappe,doubliert
Maße: 58,3 x 48,3 cm (ovaler Spiegel) (Bildmaß)
Provenienz:

erworben 1910 aus dem Nachlass von Joseph Rinald, Kassel, einem Enkel des Dargestellten


Katalogtext:
Joseph Rinald (1744-1811) stammte aus einer angesehenen jüdischen Kaufmannsfamilie in Kassel. Er besaß eines der ersten Seidengeschäfte in der Residenzstadt, zu dessen Kunden auch der landgräfliche Hof und der Adel gehört haben sollen (Kasseler Post, 6.1.1926).
Böttner hat den Kaufmann im ovalen Brustbild vor dunkelbraunem Grund dargestellt; daraus tritt das Gesicht mit dem weißen offenen Haar hervor. Den Oberkörper nach rechts gewandt, blickt Rinald im Dreiviertelprofil in Richtung des Betrachters. Er trägt ein weißes Hemd mit einer Halsbinde und eine dunkelbraune Weste mit einem braunen, offenen Rock darüber.
Der Sohn des Dargestellten, Wolf Rinald, hat zwei Pendantbildnisse seiner Eltern gemalt, die Ludwig Emil Grimm 1814 als Radierungen gestochen hat (Stoll 1913, Nr. 84 u. 85). Das von Grimm gestochene Porträt Joseph Rinalds stimmt weitgehend mit Böttners Gemälde überein, so dass Wolf Rinald es wohl als Vorlage heranzog. Nur in der Kleidung – dem Rock und der Halsbinde – lassen sich Unterschiede feststellen. Für das gestochene Pendantbildnis der Ehefrau, Brendel Joseph Rinald (1747-1818), das die Dargestellte mit einer rüschenverzierten weißen Haube und in hellem Kleid mit Brusttuch zeigt, ist kein Gemälde Böttners bekannt, das als Vorlage gedient haben könnte.
(S. Heraeus, 2003)


Literatur:
  • Eisenmann, Oscar: 23. Aufl. Kurzes Verzeichnis der Gemälde in der königlichen Galerie zu Cassel. 23. Aufl. Kassel 1912, Kat.Nr. 840.
  • Gronau, Georg: Katalog der Königlichen Gemäldegalerie zu Cassel. Berlin 1913, S. 8, Kat.Nr. 840.
  • Stoll, Adolf (Hrsg.): Ludwig Emil Grimm, Erinnerungen aus meinem Leben. Leipzig 1913, S. 610, Kat.Nr. 84-85.
  • Berrer, J. W.: Wilhelm Böttner. In: Monatshefte für die Kunstwissenschaft (1920), S. 154-165, S. 155.
  • Gronau, Georg: Erwerbungen der Casseler Galerie 1912-22. In: Berliner Museen. Berichte aus den Preussischen Kunstsammlungen 44 (1923), S. 60-71, S. 70.
  • Gronau, Georg; Luthmer, Kurt: Katalog der Staatlichen Gemäldegalerie zu Kassel. 2. Aufl. Berlin 1929, Kat.Nr. 840.
  • Heraeus, Stefanie [Bearb.]; Eissenhauer, Michael [Hrsg.]: Spätbarock und Klassizismus. Bestandskatalog der Gemälde in den Staatlichen Museen Kassel. Kassel [u.a.] 2003, S. 36, Kat.Nr. 20.
  • Gruber, Hille: Wilhelm Böttner (1752 - 1805), ein hessischer Hofmaler. Studien zur Porträt- und Historienmalerei mit Katalog (Phil. Diss.). Heidelberg 2010, Kat.Nr. PG 17.


Letzte Aktualisierung: 19.11.2021



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