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Die Muse Euterpe (Die neun Musen)



Die Muse Euterpe (Die neun Musen)


Inventar Nr.: GK 697
Bezeichnung: Die Muse Euterpe (Die neun Musen)
Künstler: Johann Heinrich d. Ä. Tischbein (1722 - 1789), Maler/in
Datierung: 1782
Geogr. Bezug: Kassel
Material / Technik: Leinwand, doubliert
Maße: 37,9 x 47 cm (Bildmaß)
Provenienz:

im Auftrag von Landgraf Friedrich II.

1804 Schloss Wilhelmshöhe, Corps de logis, zweites Geschoss, in einem Vorzimmer der Bibliothek

1815 Schloss Wilhelmshöhe, Erdgeschoss, Marmorsaal

1829 Gemäldegalerie

Beschriftungen: Signatur: bez. u.l.: J. H. Tischbein. pinx. 1782.


Katalogtext:
Euterpe, die Muse der Poesie und des Flötenspiels, sitzt in einem Park auf einer Rasenbank vor einer Baumgruppe und einer steinernen, antikisierenden Rundbasis mit einem Bacchantenzug. Der Windgott Zephyr, der Frühlingsbote mit hellgelben Schmetterlingsflügeln, zu dem Euterpe ihren Kopf wendet, schmückt ihr Haar mit Blumen, die als Girlande über ihre Schultern fallen. Ein zweiter Putto schaut zu den beiden hinauf und reicht der Muse Blumen in einem Korb. Euterpe greift mit der Linken eine heraus, in der anderen Hand hält sie die Doppelflöte. Panflöte und Oboe liegen neben ihr.
Das Kabinettbild, das in Bildaufbau und Kolorit an die »Thalia« (1875/736) erinnert, gehört zu den farbenprächtigsten der Serie. Es wird bestimmt von den Grüntönen der Landschaft und von Euterpes grünem Kleid, zu denen ihr orangefarbener Mantel einen Komplementärkontrast bildet. Das Kleid mit den weißen Spitzen am tiefen Dekolleté und den halblangen Ärmeln entspricht ebenso wie das der »Erato« (1875/735) der zeitgenössischen Damenmode der 1780er Jahre, während die übrigen Musen antikische Gewänder tragen.
(S. Heraeus, 2003)


Archivalien:
  • Robert, Ernst Friedrich Ferdinand [zusammengestellt von]: Verzeichniß der Gemälde auf Wilhelmshöhe im Kurfürstl. Schloß daselbst. 1815, Nr. 85.
Literatur:
  • Döring, Wilhelm: Beschreibung des Kurfürstlichen Landsitzes Wilhelmshöhe bey Cassel. Kassel 1804, S. 15, Kat.Nr. 3-11.
  • Robert, Ernst Friedrich Ferdinand: Versuch eines Verzeichnisses der kurfürstlich hessischen Gemälde-Sammlung. Kassel 1819, S. 128, Kat.Nr. 808.
  • Robert, Ernst Friedrich Ferdinand: Verzeichniß der Kurfürstlichen Gemählde-Sammlung. Cassel 1830, S. 150, Kat.Nr. 935.
  • Aubel, Carl: Verzeichnis der in dem Lokale der Neuen Gemälde-Gallerie zu Cassel befindlichen Bilder. Kassel 1877, S. 75, Kat.Nr. 877.
  • Eisenmann, Oscar: Katalog der Königlichen Gemälde-Galerie zu Cassel. Nachtrag von C. A. von Drach. Kassel 1888, S. 381, Kat.Nr. 662.
  • Bahlmann, Hermann: Johann Heinrich Tischbein. Straßburg 1911, S. 74, Kat.Nr. 20.
  • Gronau, Georg: Katalog der Königlichen Gemäldegalerie zu Cassel. Berlin 1913, S. 69, Kat.Nr. 697.
  • Jahrhundertausstellung deutscher Kunst 1650-1800. Darmstadt 1914, Kat.Nr. 680.
  • Luthmer, Kurt: Die hessische Malerfamilie Tischbein. Verzeichnis ihrer Mitglieder und einer Auswahl ihrer Werke. Kassel 1934, S. 19, Kat.Nr. 53-60.
  • Vogel, Hans: Katalog der Staatlichen Gemäldegalerie zu Kassel. Kassel 1958, S. 156, Kat.Nr. 697.
  • Herzog, Erich [Bearb.]: Johann Heinrich Tischbein d. Ä. 1722-1789. Kassel 1964, S. 13, Kat.Nr. 43.
  • Marianne Heinz [Bearb.]; Erich Herzog [Bearb.+ Hrsg.]: Johann Heinrich Tischbein d. Ä. (1722 - 1789), Kassel trifft sich - Kassel erinnert sich in der Stadtsparkasse Kassel. Kassel 1989, S. 171, Kat.Nr. 52.
  • Alfter, Dieter; Lösche, Dietrich: Johann Heinrich Tischbein d. Ä. und das Schloß Pyrmont. Bad Pyrmont 1989, S. 9.
  • Tiegel-Hertfelder, Petra: "Historie war sein Fach". Mythologie und Geschichte im Werk Johann Heinrich Tischbeins d. Ä. (1722-1789). Worms 1996, S. 115, 367, Kat.Nr. G 104.
  • Heraeus, Stefanie [Bearb.]; Eissenhauer, Michael [Hrsg.]: Spätbarock und Klassizismus. Bestandskatalog der Gemälde in den Staatlichen Museen Kassel. Kassel [u.a.] 2003, S. 257, Kat.Nr. 218.


Letzte Aktualisierung: 08.06.2020



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