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Drei junge Mädchen mit Rosengirlanden, Skizze



Drei junge Mädchen mit Rosengirlanden, Skizze


Inventar Nr.: GK 847
Bezeichnung: Drei junge Mädchen mit Rosengirlanden, Skizze
Künstler: Johann Friedrich August Tischbein (1750 - 1812), Maler/in
Dargestellt: unbekannt
Datierung: um 1786
Geogr. Bezug:
Material / Technik: Leinwand, doubliert
Maße: 27 x 21 cm (Bildmaß)
31,8 x 26,4 x 3,5 cm (Objektmaß)
Provenienz:

erworben 1896 aus dem Nachlass von Friedrich Franz Anton Wilken, einem Enkel des Künstlers

Beschriftungen:


Katalogtext:
Im Freien vor einem Baum spielen drei Mädchen mit einer Blütengirlande. Links im Vordergrund, und damit besonders hervorgehoben, sitzt ein Mädchen in einem weißen Kleid auf einer Bank. Es schaut auf zu den beiden anderen, die zu seiner Linken dicht beieinander stehen. Durch ihre Kleider in Hellgelb und Hellblau werden sie farblich etwas zurückgenommen.
Das Motiv des Girlandenschmückens zählt zum Repertoire graziöser Beschäftigungen junger Frauen vor ihrer Hochzeit. Die »Girlandenschmückenden Schwestern Montgomery« von Joshua Reynolds, die 1776 als Schabkunstblatt reproduziert wurden, sind ein bekanntes Beispiel (London, The Tate Gallery). In der frühklassizistischen Malerei Frankreichs taucht das Motiv etwa in Joseph Maria Viens Gemälde »Schöne Glycere mit Blumenkränzen« von 1762 auf (Troyes, Musée des Beaux-Arts). Es findet sich auch in dem 1792 gemalten »Bildnis einer jungen Dame in silbergrauem Kleid« des Kasseler Hofmalers Wilhelm Böttner (Schweinfurt, Sammlung Georg Schäfer, Inv. Nr. 4494).
Franke hat die Ölskizze in die Mitte der 1780er Jahre datiert. Als Anhaltspunkt dient ihm ein Brief Tischbeins vom Januar 1786, in dem der Maler in Bertuchs Kunstblumenfabrik Rosengirlanden bestellt hat. Zu dieser Datierung passt auch der Schnitt der Kleider mit den Rüschen am Kragen und den großen Schleifen an der Taille.
Ein ausgeführtes Gemälde zu der Studie ist nicht bekannt. Die unter dem graubräunlichen Grund durchschimmernde Gestalt eines vierten Mädchens mit einem Hut, das zwischen den drei anderen gestanden hat, deutet darauf hin, dass Tischbein die Komposition ursprünglich anders konzipiert hatte.
(S. Heraeus, 2003)


Literatur:
  • Kurzwelly, Albrecht [Bearb.]: Die Leipziger Bildnismalerei von 1700 bis 1850. Leipzig 1912, Kat.Nr. 806.
  • Gronau, Georg: Katalog der Königlichen Gemäldegalerie zu Cassel. Berlin 1913, Kat.Nr. 847.
  • Stoll, Adolf: Der Maler Friedrich August Tischbein und seine Familie. Stuttgart 1923, S. 203.
  • Joh. Friedrich August Tischbein, 1750-1812. Gemälde und Zeichnungen aus deutschem Museums- und Privatbesitz. 1924, Kat.Nr. 63.
  • Dingeldey, Helmut: Johann Friedrich August Tischbein (1750-1812). Zur Ausstellung von Gemälden und Zeichnungen des Künstlers im Leipziger Kunstverein. In: Cicerone (1924), S. 438-450, S. 448.
  • Gronau, Georg; Luthmer, Kurt: Katalog der Staatlichen Gemäldegalerie zu Kassel. 2. Aufl. Berlin 1929, S. 80, Kat.Nr. 847.
  • Luthmer, Kurt: Die hessische Malerfamilie Tischbein. Verzeichnis ihrer Mitglieder und einer Auswahl ihrer Werke. Kassel 1934, S. 33, Kat.Nr. 192.
  • Vogel, Hans: Katalog der Staatlichen Gemäldegalerie zu Kassel. Kassel 1958, S. 152, Kat.Nr. 847.
  • Franke, Martin: Johann Friedrich August Tischbein. Leben und Werk. Egelsbach u. a. 1993, Kat.Nr. 534 (Bd. 2).
  • Heraeus, Stefanie [Bearb.]; Eissenhauer, Michael [Hrsg.]: Spätbarock und Klassizismus. Bestandskatalog der Gemälde in den Staatlichen Museen Kassel. Kassel [u.a.] 2003, S. 205, Kat.Nr. 178.


Letzte Aktualisierung: 27.10.2021



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