Johann Reinhold Forster



Johann Reinhold Forster


Inventar Nr.: 1875/1272
Bezeichnung: Johann Reinhold Forster
Künstler: Johann Friedrich August Tischbein (1750 - 1812), Maler/in, Umkreis
Dargestellt: Johann Reinhold Forster (1729 - 1798)
Datierung: um 1780/1784
Geogr. Bezug:
Material / Technik: Pastell auf Papier
Maße: 44 x 36 cm (ovaler Spiegel) (Bildmaß)
Provenienz:

erworben 1929 von Frau von Wittenhorst

bis 1929 Baron von Wittenhorst, Schloss Hueth bei Millingen, Kreis Rees/Niederrhein


Katalogtext:
Im Waldeckschen Ausstellungskatalog von 1929 ist das Porträt als »Bildnispastell des bekannten Geographen und Weltreisenden Georg Forster« (1754-1794) angeführt, der von 1778 bis 1784 eine Professur für Naturgeschichte am Kasseler Collegium Carolinum innehatte. Doch scheint es sich bei dem Dargestellten vielmehr um dessen Vater Johann Reinhold Forster (1729-1798) zu handeln, unter dessen Namen das Pastell auch 1929 inventarisiert wurde. Darauf deuten das Alter des Dargestellten und vor allem seine markante Nase hin, die in dem 1780 entstandenen »Porträt Johann Reinhold und Georg Forster« von John Francis Rigaud ebenso auffällt (Abb. in: AK Nürnberg 1989, S. 297) wie in Graffs Bildnis des Naturforschers (Berckenhagen 1967, Nr. 298).
Der Naturforscher und Geograph Reinhold Forster hat sich vor allem durch die Übersetzung französischer und englischer Reisebeschreibungen hervorgetan und zusammen mit seinem Sohn von 1772 bis 1775 an der zweiten Weltumsegelung des Kapitäns James Cook (1728-1779) teilgenommen.
In der kunsthistorischen Literatur wird inzwischen bezweifelt, dass das Porträt von Tischbein stammt. Die Behandlung des Pastells unterscheidet sich stark von seinen anderen Pastellbildnissen (vgl. 1875/1247, 1875/1248). Das fällt besonders beim Hintergrund und dem wenig ausgearbeiteten, weißen Kragen mit dem Spitzenjabot unter dem blaugrauen Rock auf, der von keinem lebendigen Licht- und Schattenspiel bestimmt wird, was Tischbeins Vorliebe für solche Stoffe nicht entspricht. Die Wahl des reinen Profilbildnisses ist für Tischbein zudem sehr ungewöhnlich. Franke hat in seinem Werkverzeichnis nur ein Profilbildnis angeführt, das Porträt des Dessauer Bürgermeisters Johann Leopold Stubenrauch aus dem Jahr 1796, das als verschollen gilt.
(S. Heraeus, 2003)


Literatur:
  • Das Land Waldeck. 1929, S. 69.
  • Both, Wolf von; Vogel, Hans: Landgraf Friedrich II. von Hessen-Kassel. Ein Fürst der Zopfzeit. o.O. 1973, S. 77.
  • Franke, Martin: Johann Friedrich August Tischbein. Leben und Werk. Egelsbach u. a. 1993, Kat.Nr. X3 (als Reinhold Forster), 441 (zum Profilbildnis des Büürgermeisters Stubenrauch).
  • Heraeus, Stefanie [Bearb.]; Eissenhauer, Michael [Hrsg.]: Spätbarock und Klassizismus. Bestandskatalog der Gemälde in den Staatlichen Museen Kassel. Kassel [u.a.] 2003, S. 219, Kat.Nr. 193.


Letzte Aktualisierung: 03.02.2023



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