Schröder, Johann Heinrich


1757 - 1812

Name: Schröder, Johann Heinrich
Namensansetzungen: Schroeder, Johann Heinrich (Andere Schreibweise)
Nationalität: D
Lebensdaten: 1757 - 1812
Geburtsort: Meiningen, Deutschland, 28.08.1757
Todesort: Meiningen, Deutschland, 29.01.1812
Beruf: Maler/in


Nach einer einjährigen Ausbildung in Kassel bei Johann Heinrich Tischbein d. Ä. um 1778/79 hielt sich Schröder zwischen 1780/81 und 1784 in Hannover auf und lebte von Porträtaufträgen des Adels und des gehobenen Bürgertums. Im Oktober 1785 wurde er zum herzoglich-braunschweigischen Hofmaler ernannt. Von 1789 bis 1792 war er in Berlin und in den Jahren 1792/93 in London. Um 1793 kehrte er nach Deutschland zurück und machte Berlin zum Zentrum seiner künstlerischen Tätigkeit. 1801 wohnte er wieder in Braunschweig. Um 1803/04 erhielt er Porträtaufträge des herzoglichen Hofes in Meiningen, bis er schließlich 1805 in seine Heimatstadt übersiedelte. 1810/11 gab ihm die großherzoglich-badische Familie einen umfangreichen Porträtauftrag und berief ihn zum Hofmaler an die Karlsruher Residenz.
Wie sein Zeitgenosse Friedrich August Tischbein, der seine Ausbildung ebenfalls in Kassel bei Tischbein d. Ä. begonnen hatte, zog auch Schröder als Wanderkünstler umher und widmete sich ausschließlich der Porträtmalerei. Seine Pastellbildnisse, die rascher als Ölporträts ausgeführt werden konnten und deshalb auch kostengünstiger waren, fanden an den Fürstenhöfen in Nord- und Mitteldeutschland große Nachfrage. Viele wurden als Kupferstiche und Lithographien reproduziert, was ihren Bekanntheitsgrad noch erhöhte.
»Das Gespür für Eleganz verdankte Schröder seiner Schulung bei Tischbein d. Ä. in Kassel« (Börsch-Supan, in: AK Potsdam 1994, S. 13). Bei ihm hatte er gelernt, Haare, Gewänder, Schleifen und Spitzen nach dem Vorbild des französischen Rokoko locker und geschickt zu erfassen und seinen Bildnissen eine atmosphärische Weichheit zu verleihen, die dem zeitgenössischen Geschmack der Empfindsamkeit entsprach.

Nagler, Bd. 16, 1846, S. 23; AK Potsdam 1994; Spangenberg 1995.


Letzte Aktualisierung: 24.09.2018



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