Hirt, Friedrich Wilhelm


1721 - 1772

Name: Hirt, Friedrich Wilhelm
Nationalität: D
Lebensdaten: 1721 - 1772
Geburtsort: Frankfurt/Main, Deutschland, 11.2.1721
Todesort: Frankfurt/Main, Deutschland, 19.1.1772
Beruf: Maler, Künstler


Der Landschafts- und Tiermaler Friedrich Wilhelm Hirt, »welcher«, wie Goethe in »Dichtung und Wahrheit« schreibt, »Eichen- und Buchenwälder und andere sogenannte ländliche Gegenden sehr wohl mit Vieh zu staffieren wußte« (Goethe 1981, S. 29), erlernte das Handwerk der Malerei bei seinem Vater, dem Landschaftsmaler Friedrich Christoph Hirt. Von 1757 bis 1763 war er Hofmaler des in Frankfurt lebenden Herzogs Anton Ulrich von Sachsen-Meiningen. Nach dessen Tod unternahm Hirt von 1763 bis 1765 eine Studienreise in die Schweiz, auf der er zahlreiche Landschaftszeichnungen mit Feder und Bleistift anfertigte.
Hirt, überwiegend in Frankfurt tätig, war stark in die lokale Malerzunft eingebunden und von deren traditionsverhafteten, handwerklich geprägten Auffassungen bestimmt. Zusammen mit seinen Malerkollegen, den Frankfurter »Goethe-Malern«, mit Justus Juncker, Christian Georg Schüz d. Ä. und Johann Georg Trautmann, war er an den Wandbildern und Dekorationsarbeiten im Auftrag des Grafen Thoranc beteiligt, die dieser während des Siebenjährigen Krieges in Goethes Elternhaus für das Palais Thoranc im südfranzösischen Grasse ausführen ließ. Nicht nur im Zusammenhang mit diesem Auftrag malte er auch Tierstaffagen in den Ideallandschaften von Christian Georg Schüz d. Ä.
Mit seinen pastoral gestimmten Landschaftsgemälden, »gesperrter Waldungen oder naher Hügel, worauf trefflich gezeichnete Pferde, Schafe, Kühe oder Ochsen weiden« (Hüsgen 1790, S. 328), stellte sich Hirt in die niederländisch-italianisierende Tradition des viel kopierten Landschafts- und Tiermalers Johann Heinrich Roos (1631-1685), der zeitweise in Frankfurt am Main ansässig gewesen war und auch Aufträge des hessischen Landgrafen Karl (1654-1730) erhalten hatte.

Hüsgen 1780, S. 164-166; ders. 1790, S. 326-330; Gwinner 1862, S. 254-256; AK Frankfurt 1982, S. 86-89; AK Frankfurt 1999, S. 53; Thiel/Wettengl 2002, S. 46-51.


Letzte Aktualisierung: 27.11.2018



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