Don Quijote durch die Torheit geleitet (Kampf mit den Windmühlen) Aus einer Serie zum Roman ''Don Quijote'' (2./13)



Don Quijote durch die Torheit geleitet (Kampf mit den Windmühlen) Aus einer Serie zum Roman ''Don Quijote'' (2./13)


Inventar Nr.: SM 1.1.954
Bezeichnung: Don Quijote durch die Torheit geleitet (Kampf mit den Windmühlen) Aus einer Serie zum Roman ''Don Quijote'' (2./13)
Künstler: Pierre Balthasar Blocq (vor 1729 - 1795), Künstler, fraglich
Datierung: 1760 - 1775
Geogr. Bezug:
Material / Technik: Öl auf Leinwand, Spannrahmen
Maße: 95,1 x 105,7 cm (Objektmaß)


Katalogtext:
Das annähernd quadratische Gemälde, zeigt das erste große Abenteuer Don Quijotes in allegorisch-symbolischer Ausstattung (Bd. I. Kap. 8). Der Ritter reitet auf seinem ''feurigen'' Hengst Rosinante aus einem Tor, das oben rechts ein blaugrundiges Wappen mit einem Schwert zeigt. Voll gerüstet, noch mit dem alten Helm und dem roten Umhang reitet er entschlossen drein. Über ihm schwebt, in eine dunkle Wolke gehüllt, die personifizierte Narrheit. Tief dekoltiert mit Harnisch, Mambrinhelm und der Marotte weist sie den Ritter auf die Mühle, die ihm zu einem Riesen wird. von vorne schwebt Amor heran und legt sein Feuer an den Harnisch des Junkers, während seine Rechte auf die verliebt lächelnde Dulcinea verweist, die im Habit eines Edelfräuleins mit dicken Armen über Kornsäcken Spreu vom Weizen trennt. Die Mühle im Hintergrund hat sich bereits verwandelt: Mit bärtigem Riesengesicht schaut sie dem Ritter entgegen und schwingt in den Mühlenarmen eine gigantische Keule sowie ein Schwert.
Die Vorlage des Gemäldes ist ein Kupferstich von Louis Surugue père (Sculp), nach Vorlage von Charles Cuypel (1692-1752). Cuypel hatte eine Serie von 28 Gemälden (heute Compiegne) als Vorlagen für eine Tapisserieserie gemalt und diese auch auf eigene Rechnung stechen lassen. Der Maler Pierre-Balthasar de Blocq (1729-1795), der als Künstler für die vorstehende Serie in Frage kommt (vergl. den Zyklus auf Schloß Hanzinel in der Wallonie, 1767), hat wiederum das die Eigenheiten des graphischen Mediums in die Malerei übersetzt und dabei die Vereinfachungen beibehalten ohne die Komposition um eigene Details zu bereichern. Die Szene bildet in der Kupferstichfolge Cuypels das Eröffnungsblatt.
Der Originaltitel des graphischen Blattes lautete: ''Don Quichotte conduit par la Folie sort de chez lui pour être chevalier errant.''
Inv. Grosse 01.2003


Literatur:
  • Robert, Ernst Friedrich Ferdinand: Versuch eines Verzeichnisses der kurfürstlich hessischen Gemälde-Sammlung. Kassel 1819, S. 183, Kat.Nr. 1124.
  • Robert, Ernst Friedrich Ferdinand: Verzeichniß der Kurfürstlichen Gemählde-Sammlung. Cassel 1830, S. 208, Kat.Nr. 1328.
  • Auszug aus dem Verzeichnisse der Kurfürstlichen Gemälde-Sammlung. Kassel 1845, S. 43, Kat.Nr. 1328.

Siehe auch:


  1. SM 1.1.958: Don Quijote durch die Falschheit der Maritorne an ein Fenster gefesselt Aus einer Serie zum Roman ''Don Quijote'' (6./13)


Letzte Aktualisierung: 25.09.2023



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