Bildnis Eberhard Heinrich Löhr (1725 - 1798)
Bildnis Eberhard Heinrich Löhr (1725 - 1798)
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Inventar Nr.:
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GK 1250 |
Bezeichnung:
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Bildnis Eberhard Heinrich Löhr (1725 - 1798) |
Künstler:
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Johann Friedrich August Tischbein (1750 - 1812), Maler/in
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Dargestellt:
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Eberhard Heinrich Löhr (1725 - 1799) |
Datierung:
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1800 - 1801 |
Geogr. Bezug:
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Material / Technik:
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Leinwand |
Maße:
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72 x 60 cm (Bildmaß) 91 x 74 cm (Rahmenmaß)
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Katalogtext:
Eberhard Heinrich Löhr wurde in Hornberg bei Halberstadt geboren, siedelte später aber nach Leipzig über, wo er am 20. Februar 1760 Rahel Charlotte Barthel, Tochter aus einer bekannten und wohlhabenden Handelsfamilie, heiratete. Nach dem Tod des Schwiegervaters 1764 erwarb das Paar das Gebäude „Barthels Hof“ am Markt 8. Durch Erbgang wurden weitere Häuser erworben. Für 1781 ist überliefert, dass Löhr als Ratsherr in Leipzig fungierte. Er wird Mitglied der Gesellschaft der „Vertrauten“ und Vorsteher des Johannishospitals. 1794 wird er als Ratsherr für Bauangelegenheiten zuständig. 1797 schuf Anton Graff Porträts von Löhr und seiner Frau, die in mehreren Versionen existieren. Was das Ehepaar Löhr aus der Fülle anderer gut situierter Bürger der Stadt heraushebt, ist ihr ausgewiesenes künstlerisches Interesse, das sich nicht nur in den Porträtaufträgen an Tischbein und Anton Graff ausdrückt, sondern auch in einer ansehnlichen Kunstsammlung. Als Tischbein im Jahr 1800 als Direktor an die Mal- und Zeichenakademie in Leipzig berufen wurde, entstanden unmittelbar Beziehungen zur Familie Löhr. Im selben Jahr schuf er das Porträt der Rahel Charlotte (Inv. Nr. 1875/1482). Etwa zur selben Zeit muss auch das nun für Kassel erworbene Porträt des Mannes entstanden sein, das vielleicht als Gegenstück gedacht war. Löhr war zwar 1798 verstorben, jedoch anhand der Graffschen Bildnisse konnte sich Tischbein einen sehr guten Eindruck vom Äußeren des Bankiers verschaffen. Zudem hatte Johann Friedrich Bause 1799 einen Kupferstich nach dem Graffschen Porträt des Bankiers geschaffen. Im Unterschied zu diesem Werk hält auf dem Porträt Tischbeins Löhr keinen Brief in der Hand, was vielleicht dem Charakter eines Memorialbildes des bereits Verstorbenen geschuldet ist.
Literatur:
- Lange, Justus: Neuerwerbung für die Gemäldegalerie Alte Meister: Johann Friedrich August Tischbein, Bildnis Eberhard Heinrich Löhr, in: Jahrbuch der Museumslandschaft Hessen Kassel 2012, Petersberg 2013, S. 74-75. 2013, Abbildung S. 74.
Letzte Aktualisierung: 22.06.2021