Mädchen mit Vogel
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Inventar Nr.:
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GK 973 |
Bezeichnung:
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Mädchen mit Vogel |
Künstler:
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Tiroler Meister (um 1530/40), Maler/in, fraglich
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Dargestellt:
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unbekannt |
Datierung:
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um 1530/1540 |
Geogr. Bezug:
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Tirol |
Material / Technik:
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Eichenholz |
Maße:
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31,5 x 24 cm (Bildmaß)
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Katalogtext:
Das Mädchen ist in Halbfigur im Dreiviertelprofil vor einem dunklen Hintergrund abgebildet. Es trägt ein blaues, eng anliegendes Kleid mit viereckigem Ausschnitt, der mit einem feinen Schleier überdeckt ist. Über diesem liegen eine doppelte Halskette, ein breites goldenes Band und eine feinere doppelte Kette direkt am Hals. Die Ärmelkugeln werden von zwei Wülsten betont, deren Schlitze mit weißem Stoff unterlegt sind. Die unteren Ärmelkanten enden in gekräuselten weißen Manschetten. Die braunen Haare bedeckt ein Haarnetz mit Blumen, über dem linken Ohr hängt eine blaue Quaste. In den Händen hält das Mädchen einen Vogel.
Die aufwändige Kleidung lässt darauf schließen, dass das Mädchen möglicherweise eine Prinzessin ist, das Gemälde also in einem höfischen Kontext zu sehen ist. Dafür könnte auch das Spiel mit dem Vogel sprechen, das, aus der Falknerei kommend, ein höfisches Kinderspiel war. Außerdem ist es ein beliebtes Motiv, das für das frühe Lebensalter steht und in der italienischen Malerei häufig vorkommt. Möglicherweise ist das Porträt von Jacob Seisenegger, dem Hofmaler Ferdinands von Österreich gemalt worden; es setzt auf jeden Fall seine Kinderbildnisse voraus und kann auch von einem italienischen Maler geschaffen worden sein, wofür auch die Tracht sprechen würde.
Literatur:
- Schneckenburger-Broschek, Anja: Die altdeutsche Malerei. Kassel, Staatliche Kunstsammlungen Kassel 1982, S. 14, 40, 69, Abbildung S. 91.
Letzte Aktualisierung: 12.01.2022